» Deutschland » Dresden » Weihnachten in Dresden mit Sachsens köstlichster Tradition

Es scheint, als sei die Zeit irgendwo zwischen einem Weihnachtsmärchen und einer alten Legende stehen geblieben. Wenn Sie die Brücke über die Elbe betreten, befinden Sie sich nicht im 21. Jahrhundert, sondern im Dezember des 17. Jahrhunderts: Glocken läuten, Kerzen flackern in den Fenstern und der Duft von frisch gebackenem Gebäck und Harz liegt in der Luft. Weihnachten in Dresden ist keine Rekonstruktion – es ist einfach so, wie es vor fünfhundert Jahren war.

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Am besten erlebt man diese Stadt bei einer Abendtour mit einem Nachtwächter. Im Schein der Laternen erzählt der alte Wächter Geschichten über Dresden, wie es lange vor Elektrizität und Lichterketten war.

Bevor Sie sich aufmachen, um Dresden zu Weihnachten zu erkunden, lohnt es sich, eine Dresden City Card zu kaufen. Sie gilt für alle öffentlichen Verkehrsmittel und bietet erhebliche Ermäßigungen für Museen, Führungen und Unterhaltungsangebote. Sie ist praktisch, kostengünstig und in jeder Phase Ihrer Reise nützlich.

Der Dresdner Weihnachtsmarkt, wo alles begann

Seit einem halben Jahrtausend wird Weihnachten auf dem Dresdner Altmarkt gefeiert – hier entstand 1434 der erste Weihnachtsmarkt Deutschlands. Damals durften die Bürger am Tag vor Heiligabend mit allem handeln, was sie wollten, und seitdem hat sich diese Tradition immer weiter gefestigt. Heute ist dieser Markt zu einem Symbol der Stadt geworden und hat Dutzende andere inspiriert.

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Hier reihen sich Handwerksstände, Süßigkeiten und heiße Getränke aneinander. Aber das Wichtigste hier ist nicht das Einkaufen – selbst die Augen der Erwachsenen leuchten wie die der Kinder, besonders wenn Sie nach Dresden weiter nach Nürnberg fahren – dort können Sie im Handwerkshaus sehen, wie Traditionen weiterleben.

Was Sie auf dem Alten Markt finden

  • Ein hölzerner Bogen am Eingang. Er ist wie ein Tor zu einem Märchen: geschmückt mit Tannenzweigen, Sternen und Kerzen. Wenn man darunter hindurchgeht, hat man das Gefühl, dass die Feiertage wirklich begonnen haben
  • Eine riesige Weihnachtspyramide. Das 14 Meter hohe Holzkarussell ist eines der höchsten in Deutschland. In den Regalen finden Sie Miniaturausgaben davon: Nur wenige Touristen verlassen den Markt ohne ihre eigene kleine Pyramide
  • Der Hauptweihnachtsbaum der Stadt. Familien und Touristen versammeln sich unter den funkelnden Girlanden – sie verabreden sich hier und machen festliche Fotos, als wären sie mit einem alten Freund zusammen
  • Das Riesenrad. Von seiner Höhe aus kann man das gesamte Weihnachtspanorama sehen – Lichterketten, Glühweindampf und die Kuppeln der Altstadt. Besonders schön ist es bei Sonnenuntergang, wenn sich das Licht der Laternen mit den letzten Sonnenstrahlen vermischt

Der Weihnachtsmarkt zieht Sie leicht für den ganzen Tag in seinen Bann – die Lichter, die Musik und der Duft von Mandeln halten Sie bis spät in den Abend hinein dort.

Um nicht in letzter Minute nach einer Unterkunft suchen zu müssen, sollten Sie sich besser im Voraus darum kümmern: Dresden ist zu dieser Jahreszeit besonders überfüllt, und gemütliche Hotels sind schnell ausgebucht.

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Dresdner Weihnachtsmärkte: Was gibt es sonst noch zu sehen?

Alle Dresdner Weihnachtsmärkte haben eines gemeinsam: Sie liegen nur wenige Gehminuten voneinander entfernt im historischen Zentrum, sodass man in wenigen Minuten von einem zum anderen gelangt. Anhand der Karte können Sie Ihre Route durch die festlich geschmückte Stadt planen.

Der Hauptmarkt auf dem Alten Markt ist das Herzstück der Festtage, aber er ist bei weitem nicht der einzige Ort, an dem Weihnachten gelebt wird. Das gesamte Zentrum Dresdens verwandelt sich in ein einziges Leuchten aus Lichterketten und Düften. Biegen Sie in eine benachbarte Straße ein und schon sind Sie auf einem neuen Markt mit eigenem Charakter und eigenen Traditionen.

  • Der Striezelmarkt (Altmarkt) ist Deutschlands ältester Markt und das wichtigste Symbol für Weihnachten in Dresden
  • Der Markt am Dresdner Residenzschloss ist ein königliches Weihnachtsfest: festliche Atmosphäre, antike Dekorationen und mittelalterliche Leckereien
  • Das mittelalterliche Weihnachtsfest im Stallhof ist der stimmungsvollste Markt der Stadt. Hier ist alles wie im 15. Jahrhundert: Handwerker schmieden Metall, servieren gewürzten Apfelwein und Geld wird gegen spezielle Wertmarken eingetauscht
  • Der Markt in der Prager Straße ist ein Familienmarkt mit Weihnachtsbaum, Karussells und Nikolaushaus. Kinder sind begeistert, Erwachsene genießen einen Becher heißen Punsch
  • Der Augustusmarkt ist der einzige Markt auf der anderen Seite der Elbe. Er ist moderner und internationaler, mit bunten Zelten, internationaler Küche und einem Panoramablick auf die Altstadt
  • Der Loschwitzer Weihnachtsmarkt ist ein kleiner, fast dörflicher Markt am Fuße der Blauen Wunderbrücke. Hier gibt es weniger Touristen und mehr Einheimische

Möchten Sie die festliche Stadt mit den Augen ihrer Bewohner sehen? Machen Sie einen Spaziergang über die Weihnachtsmärkte mit einem Einheimischen.

Weihnachtliche Führung durch die Dresdner Messen

Der Guide führt Sie durch seine Lieblingsstraßen, zeigt Ihnen die besten Stände mit Leckereien und erzählt Ihnen Geschichten über Dresden im Dezember.

Der Geschmack Dresdens: Stollen

Dresden ist der Geburtsort des berühmtesten Weihnachtskuchens Deutschlands. Der Dresdner Christstollen ist hier nicht nur eine süße Leckerei, sondern auch eine Quelle des Stolzes und ein Symbol der Stadt. Sein Rezept ist seit dem 16. Jahrhundert in Sachsen bekannt, und nur lokale Bäcker haben das Recht, den Namen Dresdner Stollen zu verwenden – er hat sogar ein eigenes Qualitätssiegel und eine Gilde von Traditionsbewahrern.

Am zweiten Samstag im Dezember findet in der Innenstadt ein Stollenfest statt: Die Straßen sind erfüllt vom Duft cremigen Teigs und Rum, und ein riesiger, mehrere hundert Kilogramm schwerer Laib wird durch die Straßen getragen. Er wird dann mit einem speziellen silbernen Schwert angeschnitten und den Gästen serviert.

Ausflug in die Bäckerei Stollen

Bei einer Führung durch eine Bäckerei mit Verkostung können Sie Ihre Bekanntschaft mit dem Stollen vertiefen. Ein kurzer Ausflug außerhalb der Stadt zeigt Ihnen, wie Dresdner Kuchen vom Teig zur Legende wird.

Was Sie von Weihnachten in Dresden mitbringen sollten

Es ist schwer, Dresdens Weihnachtsmärkte mit leeren Händen zu verlassen – selbst die praktischsten Touristen werden hier zu Sammlern von Kleinigkeiten. Die wichtigsten Schätze sind alles, was mit den Traditionen Sachsens und des Erzgebirges zu tun hat:

  • Geschnitzte Holzfiguren (Räuchermännchen) – lustige kleine Männchen, aus denen eine duftende Kerze «raucht»
  • Weihnachtspyramiden – Miniaturkopien des riesigen Karussells vom Alten Markt
  • Schwibbögen – hölzerne Kerzenständer mit geschnitzten Szenen aus Weihnachtsgeschichten
  • Handgefertigte Dekorationen – bemalte Kugeln, Glasfiguren und Keramikhäuschen, die von innen leuchten
  • Kekse und Süßigkeiten in Geschenkboxen – Lebkuchenherzen, Marzipan und natürlich verpackter Dresdner Stollen

Wenn Sie ein wenig modernen Glamour suchen, können Sie die Einkaufspassagen am Altmarkt oder in der Prager Straße besuchen: Im Dezember sind sie genauso schön geschmückt wie die Märkte selbst, und ein Spaziergang dort ist eher Teil der festlichen Dekoration als reines Einkaufen. 

Eis und Lichter der Dresdner Weihnacht

Wenn Sie alle Märkte besucht haben und Ihre Hände voller Einkaufstüten sind, ist es Zeit, sich ein wenig aufzuwärmen – auf dem Eis. In Dresden können Sie sich entweder mitten im Trubel aufhalten oder dorthin gehen, wo Weihnachtsmusik unter den Kronen der Tannenbäume spielt.

Prager Straße. Mitten in den festlichen Lichtern des Winterlichter-Weihnachtsmarktes befindet sich die Eisbahn. Dies ist eine belebte Straße zwischen dem Altmarkt und dem Bahnhof, wo Sie beim Eislaufen das geschäftige Treiben des Marktes beobachten können. Alles ist in unmittelbarer Nähe: Stände mit Süßigkeiten, Musik und der Duft von Glühwein.

Konzertplatz Weißer Hirsch. Wenn Sie ein echtes Winterwunderland suchen, ist dieser Platz am Rande der Stadt ideal. Er ist von Bäumen umgeben, wird abends von Lichterketten beleuchtet und die benachbarten Kioske servieren Punsch und heiße Waffeln.

Festliche Musik in Dresden

Während Weihnachten in anderen Städten lauter ist, klingt es in Dresden leiser – im wahrsten Sinne des Wortes. Hier in Sachsen begann die Tradition der vorweihnachtlichen Chorkonzerte, der Adventsmusik, bei der jeden Sonntag im Advent in Kirchen und Sälen Musik über Frieden und die Vorfreude auf das Licht gespielt wird.

Diese musikalische Seite des Festes ist hier bis heute lebendig geblieben. Im Dezember finden in der Stadt Dutzende von Kammerkonzerten statt – von Kinderchören bis hin zu Galakonzerten in historischen Sälen.

  • Dresdner Galakonzert im Dresdner Zwinger – ein klassisches Programm im Zwingersaal: Mozart, Strauss, Bach und Weihnachtsmelodien, gespielt von einem Kammerorchester. Luxuriös, aber ohne Prunk
  • Das Große Adventskonzert im Rudolf-Harbig-Stadion – eine groß angelegte Open-Air-Show mit Chören, einem Orchester und festlichen Hymnen unter freiem Himmel
  • Weihnachtskonzert «Sind die Lichter angezündet»‎ – eine bewegende Darbietung eines Kinderchors im Kulturpalast, eines der herzlichsten Ereignisse der Weihnachtszeit

Musik ist in Dresden kein Hintergrundgeräusch, sondern eine Erweiterung der Stadt selbst. Hier wird sogar ein gewöhnlicher Abend zu einem Fest, wenn man den Klängen ein wenig Zeit zum Nachhallen gibt.

Ein ruhiger Morgen und ein paar Museen

Nach einer Reihe von Märkten, Eisbahnen und Konzerten scheint Dresden eine Pause vorzuschlagen. Die Stadt erwacht langsam: Die Glocken der Frauenkirche hallen hohl in den leeren Straßen wider, Cafés öffnen ihre Türen und der Duft von Kaffee verflüchtigt sich in der frostigen Luft.

Ein Morgen wie dieser ist perfekt für einen Spaziergang. Im Stadtzentrum ist alles nur wenige Schritte entfernt: Brücken über die Elbe, Uferpromenaden, Plätze und Museen, in denen man sich vor dem Wind verstecken und einfach ziellos umherwandern kann, wie es nur Dresden kann.

Wer Heiligabend verlängern möchte, sollte den Dresdner Weihnachtsgarten im Schloss Pillnitz besuchen. Hunderte von Lichtern, Musik und Lichtalleen machen diesen Park zu einer lebendigen Fortsetzung der Feiertage. 

Jede deutsche Stadt erlebt den Dezember auf ihre eigene Weise. Das ist das Besondere am Reisen – zu sehen, wie dasselbe Märchen in verschiedenen Stimmen erklingt. Schließlich fängt Weihnachten in Dresden gerade erst an, und Weihnachten ist in Deutschland ein Fest, das das ganze Land umfasst.