Früher erreichten die Menschen diesen Ort, indem sie bei Ebbe durch das seichte Wasser wateten. Heute führt eine moderne Straße zum Mont Saint-Michel, aber das Gefühl, am «Ende der Welt» zu sein, bleibt bestehen. Diese Inselabtei im Norden Frankreichs sieht aus wie eine Fata Morgana: ein Felsen mit einer Spitze, steil ansteigende Straßen und eine im Nebel versunkene Kirchenglocke.
Mont-Saint-Michel: Audioguide zur InselDie Abtei ist nach dem Erzengel Michael benannt und wurde 709 erbaut. Heute leben hier nur noch 30 Menschen, aber jedes Jahr kommen Millionen von Touristen und Pilgern.
Wenn Sie den Mont Saint-Michel von innen sehen möchten, vergessen Sie nicht, Ihr Ticket für die Abtei im Voraus zu buchen.
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Wie kommt man von Paris zur Abtei Mont Saint-Michel?
Mit dem Zug
Vom Bahnhof Montparnasse aus können Sie mit dem TGV-Hochgeschwindigkeitszug zum nächstgelegenen Dorf auf dem Festland fahren. Es heißt Pontorson. Die Fahrt dauert bis zu 3 Stunden. Pontorson liegt 10 km vom Mont Saint-Michel entfernt, und alle 10 Minuten fährt ein kostenloser Bus.
Wenn Sie so viele schöne Städte in Nordfrankreich wie möglich besuchen möchten, fährt der Zug nach Pontorson durch Rennes und Dol-de-Bretagne. Von dort gibt es direkte Busverbindungen zum Mont-Saint-Michel.
Sie können eine kleine Rundreise machen, indem Sie über Caen oder die sehr malerische Festungsstadt Saint-Malo fahren. Von dort nehmen Sie den Bus zum Mont-Saint-Michel.
Mit dem Bus
Es gibt keine direkte Verbindung von Paris zum Mont-Saint-Michel, aber es werden Tagesausflüge für Einzelpersonen und Gruppen ohne Übernachtung angeboten.
Mit dem Auto
Um umständliche Umstiege zu vermeiden, ist es am einfachsten, mit einem Mietwagen zum Mont Saint-Michel zu fahren. Beachten Sie jedoch, dass der letzte Parkplatz 3 km von der Insel entfernt, kostenpflichtig und recht teuer ist und Sie von dort aus den Damm entlanglaufen müssen. Es ist besser, Ihr Auto in Pontorson stehen zu lassen und dann den kostenlosen Bus zu nehmen.
Sehenswürdigkeiten des Mont Saint-Michel
Wenn Sie einmal auf der Insel sind, vergessen Sie die üblichen Touren: Ein Spaziergang durch die Straßen ist schon ein Abenteuer für sich. Direkt am Eingang zum Mont Saint-Michel sehen Sie das alte Gebäude der ehemaligen Bürgerwehr.
Heute ist es ein Tourismusbüro, in dem Sie eine Karte erhalten, die Gezeitenzeiten überprüfen oder einfach vor dem Aufstieg verschnaufen können.
Öffnungszeiten (je nach Saison):
- Mai–August: 9:00–19:00 Uhr
- September–April: 9:30–18:00 Uhr
- Donnerstags (November bis März): vormittags geschlossen (außer in den Schulferien)
- Feiertage: Die Öffnungszeiten können variieren – bitte informieren Sie sich im Voraus
Durch das Boulevard-Tor und das Königliche Tor gelangen Sie auf die Hauptstraße der Insel, die Grande Rue. Sie ist schmal, laut, mit Kopfsteinpflaster gepflastert und führt bergauf, vorbei an Häusern aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Hier finden Sie auch Geschäfte, Museen und Cafés, in denen Sie eine Pause von den Menschenmassen einlegen können.
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Museen auf der Insel Mont Saint-Michel in Frankreich
Auf der Insel gibt es vier Museen, jedes mit einem eigenen Thema. Sie sind eher klein, können aber leicht ein oder zwei Stunden Ihres Aufenthalts verschönern, besonders wenn das Wetter nicht so gut ist oder Sie die Stadt selbst erkunden möchten.
Sehenswürdigkeiten:
- L’Archéoscope – eine Multimedia-Installation über die Geschichte und den Bau der Abtei. Beeindruckend und informativ
- Das Geschichtsmuseum – Waffen, alte Dokumente, Verliese und sogar eine Folterkammer. Es gibt einen atmosphärischen Einblick in das Leben auf der Insel
- Das Museum für Meer und Ökologie – erzählt von den Gezeiten und davon, wie das Meer seit Jahrhunderten das Schicksal der Insel bestimmt
- Le Logis Tiphaine – ein Haus aus dem 14. Jahrhundert, in dem der Ritter Bertrand Du Guesclin mit seiner Frau lebte. Im Inneren befinden sich Wandteppiche, Möbel und Gemälde aus dieser Zeit
Alle Museen sind in der Regel täglich von 9:00 oder 9:30 Uhr bis 17:00–18:30 Uhr geöffnet, je nach Saison.
L’Archéoscope ist im Winter (November bis Januar) geschlossen.
Unter diesem Link können Sie im Voraus einen Pass für alle drei Museen erwerben.
Abtei Mont Saint-Michel
Bevor Sie die berühmte Grand Degré – die Granittreppe zur Abtei – hinaufsteigen, lohnt sich ein Besuch der Pfarrkirche Saint-Pierre. Sie wurde im 15. bis 16. Jahrhundert erbaut und wird noch heute für Gottesdienste genutzt:
Messe von Montag bis Samstag um 11:00 Uhr | Sonntagsmesse um 11:00 Uhr |
Donnerstags um 20:30 Uhr – Eucharistische Anbetung |
Beichte von Mittwoch bis Samstag: von 14:15 bis 15:30 Uhr
Die Abtei ist für individuelle Besichtigungen geöffnet. Der Eintritt ist mit einer Eintrittskarte möglich, und zu jeder Jahreszeit, insbesondere in der Hochsaison, kann es zu Warteschlangen kommen.
- Vom 1. Mai bis 31. August: von 9:00 bis 19:00 Uhr
- Vom 1. September bis 30. April: von 9:30 bis 18:00 Uhr
- Geschlossen am 1. Januar, 1. Mai und 25. Dezember
- Letzter Einlass ist eine Stunde vor Schließung
Gezeiten am Mont Saint-Michel
Die beste Zeit für einen Besuch des Mont Saint-Michel ist von Mai bis September. Die Sommer sind hier wärmer, sonniger und weniger windig. Aber auch im Winter sieht die Insel dramatisch aus: Die Küste ist mit Frost bedeckt, Nebel hängt über dem Meer und die Festung scheint in der Luft zu schweben.
Die Menschen kommen jedoch nicht nur wegen der mittelalterlichen Atmosphäre hierher. Der Mont Saint-Michel ist berühmt für seine starken Gezeiten, die zu den stärksten in Kontinentaleuropa zählen. Zweimal im Monat steigt das Wasser buchstäblich bis zu den Mauern der Insel vor Ihren Augen und zieht sich dann ebenso schnell wieder zurück. Dieses Spektakel ist es wert, Ihre Reise danach zu planen.
Wann ist mit Flut zu rechnen?
Der maximale Wasseranstieg tritt etwa 36 bis 48 Stunden nach Vollmond oder Neumond auf, insbesondere im März und September. Der Unterschied zwischen Ebbe und Flut beträgt bis zu 15 Meter. Das Meer bedeckt oder legt bis zu 15 Kilometer Sandbucht frei.
Die aktuellen Daten und Zeiten der Gezeiten finden Sie auf der Website der Stadt – suchen Sie nach dem Abschnitt «Gezeitenzeiten».
Wenn Sie alles live sehen möchten, ist es besser, ein oder zwei Tage vor dem Gezeitentermin anzureisen und über Nacht zu bleiben: Zu Spitzenzeiten sind Autos nicht erlaubt und der Zugang zur Insel ist eingeschränkt.
Wichtig: Sie dürfen nur mit einem lizenzierten Führer auf dem Grund der Bucht spazieren gehen. Der Treibsand hier ist wirklich gefährlich, und wenn das Wasser kommt, ist es nahezu unmöglich, alleine herauszufinden. Gehen Sie kein Risiko ein.
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Wo kann man in Mont-Saint-Michel übernachten?
Sie haben zwei Möglichkeiten: Sie können auf der Insel selbst übernachten oder 3 km entfernt, aber mit einem unvergleichlichen Blick auf die Abtei.
Für diejenigen, die sich für eine Unterkunft auf dem Festland entscheiden, können wir empfehlen:
- Le Relais Saint-Michel – das einzige Hotel mit Terrassen in den Zimmern und einem Panoramablick auf Mont Saint-Michel direkt von Ihrem Bett aus
- Saint Aubert – ein ruhiges und gemütliches Hotel in einer grünen Umgebung, ehemals ein Bauernhaus
Es gibt auch gute Hotels auf der Insel selbst:
- La Mere Poulard – ein historisches Hotel im Herzen von Mont Saint-Michel mit einem legendären Restaurant und Blick auf die Abtei
- La Vieille Auberge – ein Hotel mit Zimmern im oberen Teil des Dorfes, die über Treppen erreichbar sind, und Terrassen mit Blick auf die Bucht
Darüber hinaus können Besucher vom 15. Februar bis zum 11. November auf einem elektrifizierten Campingplatz im nächstgelegenen Dorf auf dem Festland übernachten.
Wählen Sie ein Hotel in der Umgebung von Mont-Saint-MichelWo kann man auf der Insel Mont-Saint-Michel essen?
Auf der Insel findet man leicht einen Ort, um einen Happen zu essen oder ein Gourmetessen mit Meerblick zu genießen. Fast alle Lokale befinden sich entlang der Hauptstraße Grande Rue.
Die Stars der lokalen Küche sind das Omelett von Mère Poulard, Muscheln aus der Bucht, Buchweizenpfannkuchen und Lamm aus den Salzwiesen. All dies sind echte gastronomische Entdeckungen, für die die Menschen speziell hierher kommen, um sie zu probieren.
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Was finden Sie in welchen Restaurants
- La Mère Poulard – ein legendäres Restaurant, in dem das berühmte fluffige Omelett in einem Holzofen gebacken wird. Es ist ein Touristenort, aber authentisch
- Crêperie La Cloche – ein gemütliches Pfannkuchenhaus, in dem Buchweizen-Galettes mit Cidre serviert werden
- Le Tripot – normannische Küche, Muscheln und Omelettes, eine angenehme Atmosphäre ohne Schnörkel
- Au Pèlerin – das günstigste Lokal der Insel: Pizza, Sandwiches, Salate
- Le Café Gourmand – schnell, aber lecker: Kaffee, Gebäck, Sandwiches
Wir wünschen Ihnen einen schönen Urlaub!
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