Gibt es ein Rotlichtviertel in Paris?
Es scheint, als wären das Rotlicht und Paris untrennbar miteinander verbunden. Viele denken, dass in Paris eine Straße, ein Viertel oder sogar ein gesamter Bezirk zum Rotlichtviertel gehören. Dies stimmt nur zum Teil. Wir werden es herausfinden.
Es gibt ein Rotlichtviertel in Amsterdam, aber nicht in Paris. Es gibt keine Bordelle mit Mädchen in Schaufenstern, welche als Ventil für Lust und Ausschweifungen dienen.
Dennoch finden Sie auch in Paris die Erotik. Schauen Sie sich doch zum Beispiel einmal ein Cabaret an. Egal ob im etwas teureren Moulin Rouge oder zu Beispiel im Paradis Latin.
Wie konnte das passieren?
Das kleine Dorf Montmartre, das im 19. Jahrhundert zu einem Viertel von Paris wurde, erhielt Lobpreisungen von Künstlern. Picasso, Modigliani, Toulouse-Lautrec, weitere Dichter, Schauspieler, Autoren, Maler und andere zogen hierher. Viele reiche Leute lebten dort und veranstalteten großartige Feiern.
Bald war Montmartre dafür bekannt, den billigsten Alkohol, die lautesten Treffen und die unverblümtesten Tänzerinnen und Prostituierten aufzuweisen. Die Künstler selber unterstützten dies. Toulouse-Lautrec selbst fertigte Zeichnungen von mehreren Bordellen an.
Montmartre hatte die ersten Cabarets: Orte, an denen man örtlichen Wein und Absinth trank und Mädchen ihre Röcke hoben. Der unterhaltsame französische Cancan entstand im berühmten Moulin Rouge. Die Mädchen warfen ihre Beine nach oben und zeigten jedem ihr Höschen.
Mädchen mit weniger Glück bekamen 20 Besucher pro Nacht und einige hatten sogar 40! Daher rührt der Ruf des örtlichen Rotlichtviertels.
Allerdings sind die armen Künstler bald reich geworden und haben Montmartre für andere elegantere Stadtteile von Paris verlassen. Das Vergnügen hat nicht aufgehört, aber es ist ruhiger geworden.
Montmartre ist voller Abenteuer – finden Sie etwas für sich selbst
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Montmartre heute
Heute ist Montmartre einer der Pariser Stadtteile, den man gesehen haben muss. Natürlich ist das Kabarett Moulin Rouge noch da und der Cancan wird immer noch getanzt. Es erregt nicht dasselbe Aufsehen, aber es ist immer noch eine einzigartige kulturelle, historische und sehr interessante Darbietung. Entkommen Sie dem Touristenschwarm und stellen Sie sich vor, dass Sie bei Freud, Modernisten und dem Prinzen von Wales sitzen, während Charles Aznavour höchstpersönlich auf der Bühne steht. Alles ändert sich sofort. Das Kabarett bietet 2 bis 3 Darbietungen am Abend und nutzt den meisten Champagner auf der ganzen Welt. Sie können hier Eintrittskarten mit oder ohne Abendessen zum Moulin Rouge finden.
Und es gibt sogar noch mehr kleine Cabarets in der Gegend. Moulin de la Galette wurde in ein Restaurant umgewandelt, aber der flinke Hase (Le Lapin Agile) ist immer noch ein bescheidener Rückzugsort für Einsteiger im Gesang und in der Dichtkunst.
Was Bordelle anbelangt, sieht es so aus, dass es wohl keine mehr in den Straßen des Rotlichtviertels gibt.
Sie können hier Tickets für die Moulin Rouge Show buchen.
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Wo befindet sich die «Straße» des Rotlichtviertels in Paris?
Die «Straße» liegt am Fuße des Montmartre. Sie reicht vom Moulin Rouge und der Métrostation Blanche bis zum Place Pigalle und weiter zur Métrostation Anvers.
Es gibt ein paar Boulevards mit Sex-Shops, Saunas, Hammams, Sexkinos und dem riesigen «Sexodrome». Es ist es nicht wert, in Versuchung zu geraten. Es ist überhaupt nicht so, wie Sie es sich vorstellen. Es ist lediglich ein riesiges Geschäft.
Die Situation bezüglich Prostitution in Frankreich ist sehr kompliziert. Der Berufszweig an sich ist nicht verboten, aber Kunden dieser Dienste werden mit einer Geldstrafe belegt. Wenn man also dabei erwischt wird, wie man eine «Straftat» begeht, muss man 1600 Euro an die Französische Republik zahlen. Deshalb sollte man vorsichtig sein. Darüber hinaus ist Zuhälterei illegal und daher gibt es auch keine Freudenhäuser und Mädchen können ihre Dienste nicht anbieten.
Es gibt keine Bordelle in Montmartre. Allerdings gibt es ein Aber! Es gibt Hammams und Saunas. Wenn ein Mann spät abends herumspaziert, wird er ständig dazu eingeladen, hereinzukommen und zu schauen, was es drinnen gibt. Die Polizei weiß darüber Bescheid, aber den Touristen zuliebe verschließen sie ihre Augen gegenüber diesen Strip-Bars und geheimen Bordellen.
Das ist nicht wie Amsterdam. Und es gibt ein neues Gesetz, dass, falls jemand einen Sex-Shop am Fuße des Hügels hat, ein neuer Besitzer kein ähnliches Geschäft eröffnen kann. Daher stirbt die «Straße» langsam aus. Und der Standort früherer Sexkinos weist nun Apotheken, Make-up-Geschäfte und Touristenfallen auf.
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Sind die Straßen des Rotlichtviertels gefährlich?
Es ist tagsüber vollkommen sicher und fast völlig angemessen. Sie können sogar Ihre Kinder für einen Spaziergang mitbringen. Und nachts ist es nicht wirklich gefährlich, aber laut und unterhaltsam. Alle Bars und Kabarette sind geöffnet. Und der Hügel Montmartre an sich ist malerisch und sogar romantisch.
Lohnt sich ein Aufenthalt in Montmartre?
In vielen Ländern weisen solche Viertel billige Hostels und Hotels auf. Bei Paris verhält sich das nicht anders. Die Straßen des Rotlichtviertels an sich sind relativ geeignet für junge Leute, die Geld sparen und Spaß im Stadtzentrum haben möchten. Werfen Sie hier einen Blick auf Hotels und Hostels in Montmartre.
Buchen Sie Ihr Hotel in Montmartre
Montmartre ist ein toller Ort für junge, romantische Paare und andere romantische Leute. Man genießt eine Aussicht auf Paris, seine Dächer und manchmal den Eiffelturm und die breiten Straßen können jedem ein Lachen ins Gesicht zaubern.
Aber man sollte auf keinen Fall in einem Hotel in der Nähe (In einem 300–500 Meter Radius) der Métrostation Barbès oder weiter in Richtung der Nördlichen Station bleiben.
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Also ist das Rotlicht vollständig aus Paris verschwunden?
Wenn man auf der Suche nach Prostituierten ist, dann gibt es schon seit langer Zeit Mädchen im Bois de Boulogne. Aber man sollte diesen nicht nachts besuchen, außer man ist auf der Suche nach französischer Liebe und bereit, 50 Euro alle 30 Minuten zu zahlen. Außerdem wartet vielleicht eine gewaltige Geldstrafe, über die wir bereits geredet haben, und noch dazu eine Nacht im Gefängnis.
Die Straßen des Rotlichtviertels in Paris sind zu etwas Unterhaltsamen und Historischem geworden. Wir empfehlen unbedingt Montmartre einen Besuch abzustatten. Es lohnt sich.
Viel Spaß!
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