» Frankreich » Paris » Weihnachtsauslagen in Paris: Ein Märchen hinter Glas

Erinnern Sie sich an die Szene in «Kevin – Allein zu Haus 2»‎, in der Kevin voller Ehrfurcht die Weihnachtsauslage eines New Yorker Spielzeugladens betrachtet? Paris im Winter ruft genau die gleiche Reaktion hervor – sogar bei Erwachsenen. Jedes Jahr im Dezember verwandelt sich die Stadt in ein echtes Märchen: Fassaden funkeln, Girlanden wiegen sich im leichten Wind und Puppen in Schaufenstern fahren Schlitten. 

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Wenn es in Paris losgeht

Bereits Anfang November beginnt Paris, sich für Weihnachten zu schmücken. Galeries Lafayette und Printemps sind die ersten, die in die Festtagsstimmung wechseln: Girlanden leuchten, Musik ertönt aus den Schaufenstern und Menschenmengen versammeln sich – als wäre die gesamte Rue d’Osman herausgekommen, um den Weihnachts-Trailer zu sehen.

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Die Eröffnung der Schaufenster wird zu einer kleinen Premiere: eine Lichtshow, Kinderbrücken, Glühwein (für Erwachsene) und ein Blitzlichtgewitter. Bis Mitte November hält sich kein Kaufhaus zurück – alles funkelt, vom Marais bis Montparnasse. Und so geht es weiter bis Januar, wenn die Saison wechselt: von Weihnachtsbäumen zu Schlussverkäufen.

Wo man in Paris überall Schaufenster bewundern kann

Paris hat Dutzende von Geschäften mit Schaufenstern, aber vier davon werden jedes Jahr im Dezember zu echten Stars. Diese Kaufhäuser konkurrieren in Sachen Fantasie, Budget und Kreativität und überraschen selbst diejenigen, die schon alles gesehen haben.

  • Galeries Lafayette (Boulevard Haussmann) – der berühmteste Weihnachtsbaum unter der Kuppel und fantastische Schaufensterauslagen. Vor den Schaufenstern sind spezielle Podeste aufgestellt, damit Kinder alles auf Augenhöhe sehen können und nicht auf die Schultern ihrer Eltern angewiesen sind
  • Printemps (direkt nebenan, buchstäblich auf der anderen Straßenseite) konkurriert mit seinem Nachbarn in Sachen Kreativität: 2012 wurden die Schaufenster von Dior selbst gestaltet und waren wahre Meisterwerke
  • BHV Marais liebt Themen mit nationalem Flair. Italienische Weihnachten, Elfen, Pinocchio – fast alle Figuren aus europäischen Märchen sind schon in den Schaufenstern aufgetaucht
  • Le Bon Marché (rive gauche) – hier ist es stimmungsvoller, ruhiger und die Schaufenster sind in der Regel etwas «anspruchsvoller»‎. Im Inneren gibt es einen gemütlichen Weihnachtsmarkt

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Ein Blick zurück

Jedes Jahr werden die Themen der Weihnachtsschaufenster streng geheim gehalten – die Designer arbeiten daran wie an Theaterproduktionen und haben es nicht eilig, die Handlung vor der Premiere zu verraten. Aber der Hype hat seinen Grund: Die Schaufenster der vergangenen Jahre in Paris waren so lebendig, dass die Menschen noch immer darüber sprechen, sich Fotos ansehen und ihre persönlichen Top-Listen zusammenstellen. Deshalb erwarten alle auch dieses Mal wieder etwas Großartiges!

Legendäre Schaufenster der vergangenen Jahre

Louis Vuitton (2014) – «Eine Reise im Heißluftballon»‎

Riesige Ballons, Koffer mit Landkarten, und alle halbe Stunde «flogen»‎ die Schaufensterauslagen in ein neues Land. Tauchen Sie ein in die Welt des Reisens ohne Bordkarten – stehen Sie einfach da und schauen Sie zu. Vielleicht war dies die eleganteste Art, von neuen Routen zu träumen.

Printemps Haussmann (2015) – «Journey to Wonderland»‎ (Reise ins Wunderland)

Hier wurden die Schaufenster nicht nur zum Leben erweckt – sie zogen einen buchstäblich in ihren Bann. Labyrinthe, Spiegel, Uhren und der Hutmacher, der zu tanzen beginnt, wenn man sich ihm nähert. Hier ging es nicht um Mode, sondern um Wunder. Wahre Surrealität in den Dekorationen, die später andere Kaufhäuser inspirierten.

Hermès (2016) – «Mystischer Wald»‎

Dunkelheit, geheimnisvolle Schatten, flackernde Pilze – und plötzlich der Duft von Tannennadeln und Zimt. Hermès entschied, dass Weihnachten ohne Glitzer auskommen kann, und sie hatten Recht. Ein gotisches Wintermärchen, das sowohl unheimlich als auch warmherzig war.

Le Bon Marché (2017) – «Cosmic Christmas»

Stellen Sie sich eine Galaxie in einem Schaufenster vor: winkende Roboter, sich drehende Planeten und auf die Fassade projizierte Sterne. Alles ist in Blau- und Silbertönen gehalten, alles scheint schwerelos. Die Menschen verweilten lange vor den Schaufenstern – Erwachsene, Kinder und zufällige Passanten.

BHV Marais (2019) – Mary Poppins

Regenschirme, Schornsteinfeger und Musik aus dem Film – die Schaufenster von BHV wurden zu einem interaktiven Musical. Kinder sangen mit, Erwachsene lächelten, und das gesamte Marais-Viertel verwandelte sich in ein Stück London aus dem Buch. Eines der herzerwärmendsten Themen der letzten Jahre.

Dior (2020) – «Das goldene Zeitalter von Paris»

Paris im Miniaturformat: Cafés, Balkone, Mannequins in Vintage-Outfits – alles in sanftes goldenes Licht getaucht. Dior organisierte einen nostalgischen Spaziergang durch eine Stadt, die es nicht mehr gibt, die aber in Erinnerungen und Neujahrsdekorationen weiterlebt.

La Samaritaine (2021) – «Schneegarten»‎

Hier war alles Licht: Glasblumen, Rehe, Laternen und sogar ein interaktiver Bildschirm, auf dem man mit einer Berührung eine Blume wachsen lassen konnte. Im Schneegarten geht es mehr um Zärtlichkeit als um Spektakel. Aber es war unmöglich, sich davon loszureißen.

Wo sonst ist Paris im Winter noch schön?

Die Schaufenster der Kaufhäuser sind natürlich die Hauptattraktionen der Weihnachtszeit in Paris, aber die Stadt hat noch mehr zu bieten. Es lohnt sich, ein wenig abseits der ausgetretenen Pfade zu wandeln, denn dann wird Ihnen Weihnachten irgendwo abseits der Touristenströme zuzwinkern.

  • Place Vendôme – streng und elegant, wie eine Chanel-Werbung
  • Rue Saint-Honoré – Schaufenster von Boutiquen, die manchmal sogar Lafayette übertreffen
  • Der Weihnachtsmarkt im Jardin des Tuileries – Eislaufbahn, Souvenirs, Süßigkeiten und Lichter
  • Das Pariser Rathaus (Hôtel de Ville) – jedes Jahr gibt es hier ein Märchen mit Tannenbäumen, Girlanden und Figuren
  • La Défense – nicht die romantischste Gegend, aber der Weihnachtsmarkt dort ist einer der größten der Stadt

Wenn Sie das Glück haben, im Winter in Paris zu sein, eilen Sie nicht gleich zum Louvre oder zum Eiffelturm, sondern schauen Sie sich zuerst die Schaufenster an. Denn Weihnachten findet hier nicht in den Museen statt, sondern direkt auf den Straßen!